Konditormeisterin Carola Schreiber: *1980-82 Lehrzeit # 1982 der Gesellenbrief# 1986 der Meisterbrief – jüngste Meisterin im Ostteil der Stadt
Sie ist eine geborene Jaenichen. Und, arbeitet seit 1982 in eine der ältesten Konditoreien im Bezirk Köpenick. Die Konditorei ist seit drei Generationen ein familiengeführter, handwerklicher Traditionsbetrieb. Carola ist in der Backstube groß geworden. Vielleicht fühlt man sich gerade dann der Familie und der Tradition verpflichtet. Wer, wenn nicht die Kinder, die nächstfolgende Generation kann und soll auch den Familienbetrieb weiterführen?
Frau Schreiber hat ihr Handwerk nicht nur gelernt. Sie hat sich alles mit unheimlich viel Fleiß, Disziplin und noch einmal Fleiß erarbeitet. Dafür war auch n‘e Menge Härte und Konsequenz sich selbst gegenüber nötig.
Die Arbeit in der Ausbildung und danach brachte ihr dafür auch viel Bodenständigkeit. Bodenständigkeit ist wichtig für die Konditormeisterin. Sie gehört zu ihrem Beruf. Die Bedeutung auf den Punkt gebracht heisst: genau zu sein, nichts schleifen zu lassen, weder Zeit noch Rohstoffe zu verplempern. Das ist Disziplin, die zum Erfolg führt. Das ist Achtsamkeit.
Jedes Cremetörtchen, das Frau Schreiber produziert braucht mindesten 10 Handgriffe bis alles „sitzt“. Auch das letzte Törtchen muss gut aussehen, schmecken und den Kunden beeindrucken.
Der Alltag in der Konditorei verlangt genau das jeden Tag von ihr.
Irgendwann hat man wahrscheinlich auch genug, z.B. immer wieder die gleichen Bewegungen mit der Spritztüte zu machen, bis die Charge voll ist. Aber, Kundenauftrag ist eben Kundenauftrag.
Ihre Cremetörtchen- und Torten sind etwas Besonderes. Die kann man nicht von der „Stange“ kaufen. Es ist ihre Arbeit. Es ist ihre Kreativität, ihre Erfahrung, ihre Verantwortung für den Umsatz und für den Ruf der Konditorei, vor allem aber für ihre Leistung als Konditormeisterin.
Bei einem Sportler heisst es immer wieder: trainieren trainieren, trainieren. Für die Konditormeisterin lautete Motto und Forderung: Üben, üben, üben. Im Tagesgeschäft ist es wichtig Handgriffe zu einer positiven und schnellen Arbeitsroutine werden zu lassen.
Kreativität in ihrem Beruf einzusetzen erfordert viel Fleiß, Übung, Willenskraft aber auch eine ordentliche Recherche und Zeit für Gedanken und Versuche. Und, genau das prüfte sie viele Jahre im Prüfungsausschuss für Gesellen der Konditoren-Innung Berlin.
Konditormeisterin Carola Schreiber: „Bis zu einer neuen Torte kann es ein langer Weg sein. Aber vielleicht auch nur 30 Minuten….“
Leidenschaft und Kreativität lassen sich manchmal eben nicht zügeln. Das ist das gewisse ETWAS, was es für den Beruf braucht.
Carola hat die Erwartungen der Familie erfüllt. Heute kann sie sich keinen anderen Beruf vorstellen.