Anna leitet eine Bäckerei – Filiale in Potsdam.
Sie empfängt mich Dienstagfrüh 7:00 Uhr mit den Worten:
„Frau Raschinsky, gestern hatten wir so viel zu tun. Wir konnten nicht anbieten. Der Kundenstrom wollte nicht abreißen.“
Zu meinem Kommentar wurden wir uns nicht einig. Anna war komplett anderer Meinung.
Ich: Wer hat eigentlich das Urteil in die Welt gesetzt, dass der Kunde es immer eilig hat. Das er nicht warten will und dass es die höchste Aufgabe im Verkauf ist schnell zu sein.
Ich habe noch nie eine Verkäuferin erlebt, die bewusst langsam arbeitet. Höchstens, dass Kunden genervt aus dem Laden gingen, weil sie sich super schnell entscheiden mussten dies oder jenes Stück Kuchen zu nehmen oder auf die Frage: „Was darf‘s denn für ein Brot sein?“ einfach keine Antwort wussten. Es lagen zu viele Brote im Regal.
Der Kunde hat es eilig, er will schnell bedient werden ist ein Vorurteil, das so nicht stimmt. Das Problem liegt eher im Verkauf, bei den Verkäufer*innen. Es ist einfacher eine schnelle Abfrage zu starten. Aber nicht viel schwieriger ist es das
Dinkel-Karottenbrötchen zu zeigen und mit einem freundlichen Satz so die große Brötchentüte aufzufüllen.
Das Problem liegt im Sprechen, im Wortschatz, der nicht schnell genug zur Verfügung steht. Aber, vor allem ist dieses Problem auch eine Frage der Teamarbeit.