Du bist ja nur Bäcker! Und, Du bist ja nur Verkäuferin! Diese Aussagen werden doch oft getroffen. Sie stellen die Frage nach der Karriere. Besser nach den Entwicklungsmöglichkeiten, die in einer Bäckerei für Bäcker / Konditoren oder im Verkauf gegeben sind. Auf den Webseiten vieler Betriebe wird unter dem -Menüpunkt Jobs – für „Jobs“ geworben, auch mit Aufstiegsmöglichkeiten, mit Weiterbildungen und Schulungen.
Weiterentwicklung des Betriebes durch Bildung & Förderung
In welche Richtung der Betrieb Aufstiegsmöglichkeiten schafft oder welche Schwerpunkte bei den Weiterbildungen im Sinne des Betriebes (!) im Mittelpunkt stehen, darüber ist nichts zu lesen. Es wird Zeit neu über Karriere nachzudenken.
Karriere – Erfahrungen und Wissen?
Erfahrungen werden niemandem geschenkt. Man muss sie sich selbst erarbeiten. Sie bieten eine Chance, spiegeln immer Bildung, Charakter und Fähigkeiten der Mitarbeiter wider. Es geht doch immer um Produktoptimierung, Umsatzsteigerung und um die Herausstellung von besonderen Produkten, die Alleinstellungen des Betriebes sind. Hier Erfahrungen zu sammeln, Wissen anzuwenden ist Motivation und Chance auf Augenhöhe mitreden zu können. So sieht z.B. Enrico Stimming (Bäcker im Kloster-Café Fiedler) Karriere. Das ist für ihn viel mehr wert, als den üblichen Vorstellungen von Karriere zu folgen.
Janet Zerler (Verkäuferin Feinbäckerei Heider, 2.v.links) hat sich vollkommen selbständig ihre Stellung als Teamleiter erarbeitet, ohne konkrete Orientierungen und Hilfestellungen. Ihre neue Filiale im Berliner Allende- Center war für sie wie ein Geschenk. Neu anfangen, ein Team zusammenstellen und das führen, genau das wollte sie. Jetzt ist Frau Zerler in den verschiedenen Filialteams der Bäckerei einsetzbar, wenn es Probleme zu lösen gibt. Sie als Führungspersönlichkeit aufzubauen wurde ihr als Aufstiegsmöglichkeit nicht in Aussicht gestellt. Diesen Karriereschritt hat sie sich vollkommen selbst erarbeitet.
Manuela Wolf (Service & Verkauf Konditorei Jaenichen) bringt im Bereich Service und Verkauf sehr viel Wissen aus einem Betrieb mit, der erfolgreich Eis verkaufte. Sie hat dort sehr viel Verantwortung getragen. Im Prinzip hat sie jetzt keine Möglichkeiten, das erworbene Wissen anzuwenden. Und, ich denke darüber nach, warum ihr Wissen nicht gefragt ist und warum sich ihr neuer Chef nicht Input, Erfahrungen von seiner Mitarbeiterin holt und davon profitiert?