Freitagnachmittag, Blumengeschäft, in Nähe Bahnhofstrasse Berlin-Köpenick: ein junger Mann hat von seiner Frau den Auftrag bekommen einen fantasievollen Frühlingsstrauß für eine Kollegenfeier zu besorgen. Denn, trotz zugesandter Blumennamen und Variationsvorschlägen fand er nix, was er mit nach Hause bringen könnte. Er sah also echt besorgt aus. Natürlich erhoffte er sich Hilfe vom Verkäufer. Der blockte gleich ab: „Was Sie hier alles haben wollen ham‘ wir nicht. Das ist alles nicht möglich. Weiße Rosen schon gleich gar nicht, Lieferschwierigkeiten.“ Er zeigte auf einen Strauß, den er aufbinden wollte. Das würde aber sehr teuer werden. Der junge Mann war hartnäckig und suchte am Handy auf eigene Faust nach Alternativen. Er ging wirklich quer durch den Laden, hin und her. Ohne seinen Strauß wollte er nicht gehen.
Wünscht man sich nicht immer diese Art von Kunden? Die nach Alternativen suchen und sich ihren Wunsch erfüllen möchten? Und, wo der Verkäufer der Retter in der Not ist? Aber, muss er sich dafür selbst auf die Socken machen? Ich blieb im Geschäft, weil ich das Ende der Geschichte erfahren wollte. Ein bischen still & leise gab er dann schließlich ohne sich zu beschweren auf. Wäre wahrscheinlich ohnehin vergeudete Kraft gewesen. Mit einem Achselzucken in Richtung Verkäufer meinte er: „Hab ne Nachricht von meiner Frau bekommen gehe jetzt alternativ in andere Blumengeschäfte.“ Antwort des Verkäufers: „Das da ist bei den Kollegen auch alles nicht möglich.“